156 Abschied vom ersten Garten

written by Kate on in all home garden year03

Nur noch wenige Tage verblieben bis ich den ersten Garten zurückgeben musste, also fuhr ich hin um auszuräumen. Ich schraubte das Schloss ab (ja, ich weiß, dass das andere auch gekonnt hätten) und leerte das Gartenhaus. Eine letzte Johannisbeer-Ernte und ein paar Runden zum Auto und der Garten war nicht mehr meiner.

Ziemlich genau zwei Jahre nachdem ich den Garten übernahm, war es jetzt Zeit ihn zu verlassen. Ich hinterlasse ihn in besserem Zustand, aber niemand wird übernehmen. Die Natur übernimmt den Garten schon wieder. Das ist mir auch recht. Ich bin nur traurig, dass das renovierte Gartenhaus vernachlässigt werden wird.

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Nach vielen Runden vom Waldgarten zum Auto, war ich zurück im zweiten Garten für mehr Ernten. Die weiße Johannisbeere war voller Früchte, also ein gutes Buch auf die Ohren und ernten. Diesen Busch werde ich vermissen, aber ich habe Zweige vermehrt und hoffentlich kommen alle Farben mit in den neuen Garten. Inzwischen weiß ich auch, was der neue Garten wird. Wir ziehen im Winter in unser eigenes Haus mit großem Garten. Viele der geretteten Büsche kommen dann mit uns mit.

Ich hatte nur sehr eingeschränkt Werkzeug dabei, also schnitt ich die Gewächshaustür mit der Rasenschere frei. Es ging. Das Hauptziel war es, diese Büsche durchzubringen und sie nicht überwuchert werden zu lassen. Ich hab alles gut gegossen, damit mein Freundy nicht so schnell wiederkommen musste. Es war eine heiße Zeit mit wenig Regen. Nicht alles würde überleben.

Die Blaubeer-Büsche überlebten prima, ziehen aber trotzdem nicht mit uns in den neuen Garten sondern zu meinem Freundy. Ich weiß nicht, wie mir das nicht viel früher aufgefallen ist, aber es sind amerikanische Kulturheidelbeeren, keine lokalen. Wir fangen mit einheimischen Blaubeeren neu an.

Ich hatte gehofft, dass diese Pflanze Samen tragen würde, weil sie so resilient war und den Winter ohne Pflege im Gewächshaus überlebte. Ich hatte den ersten Kopf geerntet und zwei neue waren gesprossen. Dieses Mal erntete ich nur die großen Blätter zum Kochen. Ich hab die zwei Köpfe bei meinem letzten Besuch im Garten geerntet, als ich das Gewächshaus abgeholt hab. Keine Samen, leider. Aber mehrere leckere Mahlzeiten!

Der Tag hatte sich länger gezogen als geplant und ich war erschöpft. Es gab noch immer einige Dinge einzuladen, also hab ich eine schattige Pause gemacht bevor es weiter ging.

Einer der Hauptgründe für den Besuch im Garten war den Knoblauch und die Zwiebeln zu finden und zu ernten. Der Garten war vernachlässigt worden seit wir hier im Winter weg mussten, also waren die Beete keien Beete mehr. Mit meinen sehr suboptimalen Werkzeugen grub ich aus, was ich finden konnte.

Der Knoblauch sah toll aus. Wenn man bedenkt, dass der komplett vernachlässigt wurde, überraschend gut. Die Herausforderung war den Knoblauch zwischen allem was sonst wuchst zu finden. Ich hab keine der Zwiebeln gefunden, aber der Knoblauch sah toll aus. Die meiste Arbeit machte der Knoblauch im Distelgestrüpp.

Kate steht vor einem Dickicht aus Disteln mit den Armen voller Knoblauch.

In konventionellen Gartenkreisen wird die Entfernung von Unkraut als essenziell gesehen, weil das Unkraut Nährstoffe von der Ernte "klaut". Dieser Garten erzählt eine andere Geschichte: der Knoblauch zwischen den Disteln hatte die größten Knollen. Wie so oft, ist es nicht schwarz-weiß. Es war ein schweres Jahr mit quasi null Regen für Monate. Niemand war hier um den Knoblauch zu wässern. Niemand hat Unkraut gejätet. Aber der Knoblauch ist mindestens so gut gewachsen wie das Jahr davor. Die Disteln und anderes Beikraut schützten den Knoblauch vor der grellen Sonne und hielten Feuchtigkeit im Boden. Klar, die Pflanzen konkurrieren gewissermaßen um die Nährstoffe, aber sie helfen einander auch. Mehr Energie wird von der Sonne geerntet und in die Pflanzenmasse und den Boden transportiert. Und in einem natürlichen Systems ist der Boden mit dem bedeckt, was die Erde braucht. Nur gefällt uns die Wahl vielleicht nicht.

Das hier ist schwer zu ernten. Ich empfehle nicht Knoblauch in Disteldickichten anzubauen. Aber es klappt. Wenn ich diesen Garten behalten würde, würde ich die Disteln kleinschneiden um die Nährstoffe hier zu halten, aber die Verteilung aufzuhalten. Das Ökosystem sanft in die richtige, für mich nützlichere, Richtung zu schubsen ist wie ich gärtnere. Ich kämpfe nicht gegen die Natur. Ich arbeite mit ihr und schubse sie etwas, damit sie für mich sorgt.

Ich kam so gerade vor einem Wolkenbruch nach Hause. Dringend benötigter Regen in diesem Jahr. Die nächste Hitzewelle würde nur Tage später kommen--so stark, dass selbst nachtaktive Tiere tagsüber auf Wassersuche gingen.

Aber zurück zum Abend nach dem Gartenbesuch: Zeit mich um die Knoblauchernte zu kümmern. Auf dem Wohnzimmerboden arbeitete ich mich durch die Ernte. Knoblauch zum Lagern vorbereiten ist echt zufriedenstellend. Man zieht die dreckigen Lagen ab und wunderschön saubere Knollen bleiben zurück.

Moment, lass mich kurz die Kamera zum Fokussieren überreden. So, besser.

Der Knoblauch hat kleine sekundäre Knollen über den ersten. Da sind winzig kleine Zehen drin. Ich finde das nicht schlimm.

Ich hatte auch Samen von Spinat und Feldsalat gesammelt. Und ja, das ist eine Socke. Ich hatte nicht mal ansatzweise den Knoblauch fertig sortiert, aber am nächsten Morgen ging es weiter. Die kleine Handschaufel hatte einige Knollen beschädigt, aber viele sahen ideal zum Lagern in Zöpfen aus. Okay, Zöpfe ist vielleicht etwas großzügig. Bündel? Ich hab langsam alle Wege gelernt, die der Kamerafokus fehlschlagen kann--und wie ich das korrigiere.

Langsam arbeitete ich mich durch den Stapel und sortiere in drei Kategorien: Knollen zum Lagern, Zehen zum Lagern und dann Pflanzen und Zehen, die schnell gegessen werden mussten. Ich hab mir endlos Gedanken gemacht, wie ich die einzelnen Zehen der kaputten Knollen lagere. In ein paar Monaten würde ich die Pflanzen wollen. Und ich wollte echt kein Knoblauch-Saatgut zukaufen.

Frisches Knoblauch-Grün hab ich abgeschnitten und für Pesto zerkleinert. Wenn ich weniger langsam sortiert hätte, hätte es mehr Knoblauch-Grün gegeben. Aber ich brauchte Tage zum Sortieren. Ich brach all die kaputten Knollen auf. Ich wusste noch so gar nicht, wie ich sie lagern würde. Eigentlich versucht man so viele Knollen wie möglich intakt zu ernten, weil sie so besser lagern, aber das war beschädigt keine Option.

Es war, logischerweise, ein Jahr her, dass ich Knoblaub geflochten hatte. Ich hatte alles vergessen und kämpfte. Ich konnte einfach nicht rausfinden, wie die Zöpfe funktionierten, aber ich hatte auch keine Lust wieder Videos zu schauen. Also wurden die Zöpfe eher Bündel. Und das ist absolut okay. Der Knoblauch sah trotzdem schick aus am Regal.

Manche Knollen waren nicht gut zum Flechten geeignet und wanderten in den Kühlschrank. Die Zehen lagern in einem Netz. Ich kann euch schon verraten, dass sie gut gelagert waren. Aber mehr dazu ein anderes Mal.

Komm nächstes Mal mit für mehr Ernten im Garten. Ich zeig euch dann auch unsere ersten Kajakabenteuer.

So long, und danke, dass du hier bist.Brot, Pizza, Brötchen, Schnecken oder was auch immer formen.

Brot bei mindestens 200 Grad backen für etwa 25 Minuten. Wie lang genau hängt vom Ofen ab. Ich nutze eine Heißluftfritöse, aber ohne Umluft ist besser.

Pizza backen, wenn der Belag drauf ist, für etwa 15 Minuten. Brötchen für etwa 15 Minuten backen.

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