154 Wandern in der sächsischen Schweiz

written by Kate on in all hiking

Heute nehme ich euch mit auf eine kleine Reise durch die sächsische Schweiz, während ich die neue Kamera meistere. Drei Tage lang wanderten wir viele Stufen und steile Pfade rauf und runter. Ich brauchte danach eine Woche um mich von der Anstrengung zu erholen. Aber es war es wert.

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Eins von euch hat mir eine Kamera gespendet, eine alte Canon M5 mit ein paar Objektiven. Also zog ich statt mit dem Handy mit der neuen alten Kamera los und filmte den Wanderurlaub. Vor ein paar Jahren verkauften wir das klobige professionalle Kamerazeug. Ich bereue das nicht. Diese Kamera ist viel kleiner. Ich beherrsche sie noch nicht. Aber ich genieße das Lernen.

Dieses Jahr konnte Pepper mitkommen. Ich beneide ihn ja nicht, dass er bei der Größe all diese Stufen hoch musste. Er hat super mitgemacht.

Die sächsische Schweiz ist Teil des Elbsandsteingebirges, ein Wandergebiet in Ostdeutschland. Die Tafelberge sind faszinierend. Ihr könnt einen davon hinter den wunderschönen Felsformationen im Hintergrund sehen. Es sieht aus als hat jemand einen Hügel abgesägt.

Pepper ist alles mitgewandert. Er hat abends viel geschlafen, aber wenig Hilfe gebraucht. Er musste nur an sehr schweren Stellen getragen werden wie Brücken mit weitem Metallgitter oder über hohe Steine.

Die Gegend ist insgesamt echt hundefreundlich und einfaches Barfußgebiet. Der Sandstein zerfällt zu, Überraschung, Sand. Dadurch sind die Wege weich und leicht zu navigieren.

Die Aussicht übers Elbtal war atemberaubend und jeden Schritt bergauf wert.

Am ersten Tag haben wir die touristischste Route abgehakt: die Basteibrücke. Zum Glück haben graue Wolken dafür gesorgt, dass wir sie sogar sehen konnten. An guten Tagen ist hier wohl alles voll. Trotzdem war dies für mich der am wenigsten interessante Teil. Alle hielten die Kamera auf die Brücke, ich in alle anderen Richtungen. Die Natur außenrum war toll.

Die Aussichtspunkte waren mir viel zu voll. Pepper musste getragen werden um nicht überrannt zu werden. Auch er schien die Aussicht zu genießen. Verständlich. Das hier war seine Aussicht dort. Toll oder?

Aber unsere Gruppe war für die Basteibrücke hier, also runter von der vollen Aussichtsplattform und rein ins Getümmel. Irgendwann müssen wir ohne Familie noch mal herkommen um d ie eigentliche Natur dieser Gegend zu erkunden. Selbst an einem grauen Tag war die Brücke für mich viel zu voll zum genießen. Ich fiel wieder zurück um Natur zu filmen.

Ich holte die Gruppe ein, eilte über die Brücke und ließ ein paar Aussichtsplattformen aus um an ruhigeren Orten zu bleiben. Alles war für mich interessanter als die Tourismussachen. Ich bin so froh, dass der Wind die meisten Menschen weggehalten hat. Es war vergleichsweise leer und ich schon reizüberflutet. Zum Glück hatten wir das Tourismuszeug für Tag eins geplant.

Am nächsten Morgen noch ein Tourismusding, dann ging es zu einer ruhigeren Wanderung am Nachmittag. Wandern im Wald statt an regionalen Wahrzeichen hieß, dass wir kaum andere Menschen trafen. Ich bin trotzdem immer wieder zum Filmen hängengeblieben um Ruhe zu finden. Acht Menschen sind viele Menschen für mich.

Pepper wanderte immer noch freudig mit. Ich war von den Stufen und Schritten platt und Pepper ist viel kleiner als ich. Auch er nahm sich ab und zu kleine Aussichtspausen, hüpfte dann aber weiter, selbst wenn es nicht immer perfekt klappte.

Dieser Pfad hat mir sehr gut gefallen, weil er einfach nicht perfekt war. Natur hatte die Form vorgegeben. Zwischen den Steinen waren kleine Höhlen und Halbhöhlen. Ich hätte hier gerne viel mehr Zeit verbracht.

Pepper brauchte manchmal etwas Hilfe den Weg zu finden, aber er ist wohl Teil Bergziege.

Wir waren später unterwegs und mussten uns deshalb beeilen, weil wir einen Tisch reserviert hatten. Wir müssen wiederkommen.

Letztes Jahr, nach dem Wanderurlaub, sagte ich, dass wir nie in Urlaub fahren. All die Umzüge der letzten Jahrzehne machten Urlaub unmöglich. Jetzt wo wir etwas niedergelassener sind, ist ein Wanderurlaub sehr willkommen. Ich hoffe, wir können ein paar kleine Trips hinzufügen, nur der Hund und wir. Mit der Familie gehen wir auf jeden Fall wieder mit.

Wir hatten die Gruppe verloren, als wir diese Höhle fanden. Ich wäre gerne geblieben um zu erkunden, aber wir mussten den Anschluss wiederfinden. Also drückte ich dem Partner die Kamera in die Hand und kletterte wieder aus der Höhle.

Wir eilten die letzten wunderschönen Wurzelstufen hoch. Die Gruppe war zu einer großen Halbhöhle vorgegangen, für die Touristys herkommen. Ich hab sie nie gesehen und das ist okay. Die kleineren Höhlen haben Spaß gemacht.

Ich stelle immer wieder fest, dass die Orte, die für und von Tourismus gehyped werden selten die Menschenmengen wert sind. Sehr oft gibt es interessantere Ecken in der Nähe, die etwas schwerer zu erreichen, etwas weniger instandgehalten sind. Niemand hat dorthin Treppen gelegt. Es gibt keine Schilder. Aber oft sind sie wert gefunden zu werden.

Wenn wir schon von Stufen sprechen: Ich will gar nicht wissen, wie viele ich über die drei Tage gestiegen bin. Hier hätte ich lange sitzen und die Aussicht genießen können, aber wir hatten ja einen Tisch reserviert... Schnelle Schritte, Aussicht im Gehen, wenig Filmen. Es hat auch Nachteile mit acht Menschen unterwegs zu sein. Ich konnte aber nicht anders als für diese Aufnahme kurz anzuhalten: eine Hummel in einem Fingerhut ist zu schön um vorbeizueilen.

Die Sonne geht hier im Sommer spät unter. Dennoch waren wir spät genug sie hinter den Bäumen und Hügeln verschwinden zu sehen.

Am nächsten Tag entschieden wir uns für eine Bootstour zu einem Wanderweg. Eins ruderte uns durch diese atemberaubende Schlucht. Das Bootfahry legte eine tolle Performance von vorgetäuschter Langeweile hin während es auf spanndene Felsformationen hinwies. Die sanften Ruderschläge waren ideal zum Filmen. Ich musste sie nur auf Hübsches halten und das Boot machte den Rest. Ich hab nicht mal aufs Display geschaut, sondern die Aussicht genossen.

Diese gelben Flecken sind Schwefelflechten, eine Art Flechte mit einem gelben Pilz in der Symbiose.

Ich hab ins Wasser gestarrt, den Vögeln zugeschaut, die ihre Jungen fütterten und meine Gruppe zog weiter. Ich musste kurz danach mal wieder einen Berg mit vielen Stufen hochrenen um sie einzuholen, aber das war es wert. Ich hatte erst weniger Wochen vorher von Gebirgsstelzen erfahren, ganz wanders als hier. Ich hab die Art nicht mal erkannt bis ich die Nahaufnahme am Rechner sah. Ich weiß, ich weiß, ist nicht perfekt scharf.

Kate sitzt an einem Holztisch und schneidet einen Kohl. Im Hintergrund ist ihr kleiner Hund Pepper zu sehen, der auf fallende Leckereien hofft.

Und dann hatte ich ganz viel Spaß: eine sehr schmale, sehr steile Treppe führte durch einen der Felsspalte. Mein Partner trug den Hund durch. Zwei Menschen halfen dem deutlich größeren Hund in unserer Gruppe und ich durfte als letztes gehen. Ich musste anhalten um den Rucksack vor mich zu packen damit ich durchpasse. Anderer mussten Bäuche einziehen und quetschen.

Und dann war es auch schon vorbei, wir waren unterwegs zurück zum Auto und beendeten den letzten Wandertag. Ich brauchte danach eine komplette Woche Pause. So long, und danke, dass ihr hier seid.

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