Ich war seit Wochen nicht im Garten. Seit dem Autounfall ist er unerreichbar. Diese Episode bearbeiten macht richtig Sehnsucht nach Garten. Lasst uns das zusammen genießen. Es ist fast Zeit, den Waldgarten abzugeben. Ich muss also alles vorbereiten.
Der Knoblauch, das einzige was wirklich noch im Garten angebaut ist, kommt gut. Mein Partner konnte vor ein paar Tagen kurz nach allem sehen: es ist alles von Gras überwuchert, aber gesund.
Ich muss den Waldgarten bald zurückgeben. Alles was ich mitnehmen will muss bis Ende Juni raus. Jetzt wo ich festsitze, bin ich sehr froh, dass ich früh angefangen habe, aufzuräumen. Inzwischen ist nur eine Autoladung im Gartenhaus übrig, alles andere ist fertig und bereit. Aber selbst eine einzige Fahrt erfordert Transportation und die haben wir aktuell nicht. Die Samen von diesem tollen Feldsalat werde ich vermutlich verpassen. Aber die Blüten durfte ich sehen.
Ich lasse da Dach intakt fuer die nächsten Gärtnys hier, aber vermutlich steht das Grundstück bald leer. Ich hab viel geschafft in den zwei Jahren hier, aber es ist immernoch ein überwachsener Waldgarten. Für so einen Kleingarten findet man nicht leicht Nachfolgys. Also hab ich die Regenrinnen mitgenommen. Ich werde sie wiederverwenden koennen. Die Halterungen waren absichtlich falsch herum angebracht. So konnte ich sie jetzt einfach abmachen. Das Dach bleibt ganz, es wird nur kein Regenwasser mehr sammeln.
Die Kirsche war voller Blüten. Die Vögel werden sich freuen. Mit ganz viel Glück sind die Kirschen reif, wenn ich wieder in den Garten kann. Vielleicht passen die Zeitpunkte alle. Die Fotos, die ich vom Garten bekam zeigen, dass es sich vielleicht ausgeht, dass ich Samen, Knoblauch und Obst ernte.
In meinem Kopf ist der Garten jetzt in zwei Zuständen, ein Schrödinger Garten. Alles ist gesund und alles ist überwachsen, vertrocknet, tot. Aber es ist okay. Der Autounfall ist passiert. Ich hatte Glück. Niemand wurde verletzt. Der Rest regelt sich.
Hier dieses Jahr nicht anzubauen gibt mir eine Chance die Natur wuchern zu sehen. Schaut euch diesen Löwenzahn an! Obwohl ein Nachbary hier Hasenfutter erntet ist alles gelb.
Ich trug eine weitere Ladung vom Gartenhaus zum Auto, dem alten, das da noch ganz war.
Ich grub auch die Pflanzkübel aus, die die Terrasse umrandeten. Nicht hübsch aber funktionsfähig. Manche von diesen gehen an ein Freundy, das ähnliche Kübel geklaut bekommen hat. Den Rest nehmen wir mit. Die Kübel waren anstrengend und ich hab das Rumgezerre über den Nachmittag verteilt.
Da das Gras überall Überhand nahm, hab ich beschlossen, Kartons unter die Pflanzen in Kübeln zu packen.
Um den Rhababer kann ich mich dieses Jahr leider nicht kümmern, also geht er an ein Freundy. Ich hole neuen Rhababer, wenn ich einen neuen Garten habe. Bis dahin versuchen wir die Büsche am Leben zu halten.
Ich hab den Karton genommen, der für neue Beete im Garten verteilt war. Jetzt rettet er die Büsche. Bisher haben alle Büsche ueberlebt. Ich freue mich über jeden Überlebenden. Alle zeigen frisches Grün. Mit Karton drunter wird das Gras sie nicht verdrängen. Ich tue was ich kann.
In einem seltenen Glücksfall hat es sogar dann geregnet, als mein Freundy sich nicht kümmern konnte.
Mein Partner berichtete sogar, dass der Grünkohl im Gewächshaus überlebt und wächst. Kein Wasser, kein Lüften, keine Pflege. Und er lebt. Vielleicht sollte ich von dem Samen nehmen.
Wie immer hab ich alles gut gegossen. Regen ist weiterhin selten. Ende Mai gabe es dann endlich ein bisschen Regen. Ich konnte sogar durch ein paar Pfützen springen.
Ich freu mich schon richtig, diesen Büschen einen festen Platz in Erde irgendwo zu geben.
Mein Partner brachte ein paar Knoblauchknollen mit nach Hause. Sie waren lecker, halten aber noch ein paar Wochen aus. Ich hoffe, dass alles klappt, dass ich bald selbst hinfahren kann zum Ernten. Das wird schon.
Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Der Flieder blühte und verblühte. Der erste Regen in Monaten fiel.
Ich hatte mich auch fast von der OP erholt. Übrig waren nur schlechte Balance, ein paar mehr Narben und viel weniger Schmerzen. Ich ging spazieren und übte meine Balance an einfachen Gelegenheiten. Langsam wurde es besser.
Ich bin sogar zu meiner ersten Demo. Auf dem Heimweg hab ich leider das Auto kaputt gemacht.
Der Endspurt meines Studiums hatte und hat mich fest im Griff. Ich bin viel im Stress. Dinge wie einen Tag in Öffentlichen verbringen nur um einen Schlüssel abzugeben haben nicht geholfen. Keine Flucht in den Garten machte alles nur noch schlimmer.
Aber ich bekomme bald eine Chance die Batterien zu laden: eine Woche Wandern und eine Woche Nichts. Ich gebe zu, ich brauche das.
Ich bin ganz bald wieder da. So long, und danke, dass ihr hier seid.