Letztes Mal, habe ich euch nur bis zur Spinaternte im Garten mitgenommen. Dieses Mal zeige ich euch, was ich damit gemacht habe. Ich kümmere mich auch um einige andere Drinnen-Aufgaben, die dringend meine Aufmerksamkeit wollten. Also, schon wieder ein Vlog-Stil Zusammenschnitt von Kate Macht Sachen.
Ich kann es kaum erwarten wieder Videos mit mehr Wissensvermittlung zu machen. Aber jetzt erst mal die Geschichte fertig...
Ich lasse die meisten Feldsalatbüschel stehen um Samen zu sammeln. Ich habe geerntet, was traurig aussah. Dieses Jahr geht es um Samen für den neuen Garten. Also bleiben die hübschesten Pflanzen stehen. Ich hab auch die letzte Ernte Spinat aus beiden Sorten rausgeholt. Der Rest darf Samen bekommen.
Vor allem der Verdil Winterriese sah nicht mehr sehr frisch aus. Ich hab ihn fast komplett stehen lassen. Ich werde dieses Jahr fast nichts hier anbauen können, also hole ich das meiste aus dem, was schon da ist. Diese Pflanzen Samen bilden lassen bedeutet, dass ich deren Eigenschaften für zukünftige Generationen Spinat erhalte. Ich baue keine F1 Hybriden an, also kann ich Samen von allem nehmen um es zu vermehren--nun etwas besser an die Region angepasst.
Ich hab euch ja letztes Mal erzählt, dass sich Mehrjährige an ihre Umgebung gewöhnen. Wenn man den Umweg über Samen geht, dann ist es etwas komplizierter, weil es Evolution und nicht Adaption ist. Ich habe letztes Jahr Spinat gepflanzt. Die Samen, die in meiner Umgebung klarkommen keimten und überlebten. Das sind die, die ich sammel und neu sähe--ein zusätzlicher Schritt, der es wert ist.
Ich nahm auch etwas von dem schier endlosen Schnittlauch auf den Pfaden mit. Das meiste darf blühen. Auf dem Weg zum Auto entdeckte ich ein paar junge Brennnesseln, also holte ich die Handschuhe und erntete ein paar. Ich weiß, man kann lernen sie richtig anzufassen, gewöhnt sich an das Bitzeln, aber so weit bin ich nicht. Brennnesseln sind es aber wert. Sie schmecken extrem lecker und sind voller grün-guter Nährstoffe. Aber ich gebe zu, ich sammel sie nicht oft bisher. Dieses Büschel Taubnesseln ist von letztem Jahr wiedergekommen. Also hab ich da einen Teil geerntet. Die goldenen Taubnesseln im Waldgarten waren noch nicht so weit, also hab ich diese Purpur-Taubnesseln genommen.
Mein lokales Freundy meinte, dass es ein Mal regnete. Aber die Pflanzen hier brauchen viel Hilfe. Bei mir hat es immer noch nicht geregnet. Es ist ein sehr trockenes Jahr. Mein Freundy und ich machen, was wir können, damit die Pflanzen in Kübeln die endlose Sonne überleben. Wenigstens habe ich letztes Jahr so viel Wasser gesammelt. Ich hab genug. Wenigstens das ist kein Problem.
Ich konnte die Schlechtwetteraufgaben nicht weiter warten lassen. Kein schlechtes Wetter in Sicht. Seit Wochen stolperten wir über das LAN-Kabel im Flur. Also hab ich es im schlecht beleuchteten Flur entlang der Decke verlegt. Echt jetzt, das Licht ist unbearbeitet unerträglich.
Ich musste das Regal bewegen um das Kabel dahinter durchzulegen. Ein paar Sachen mussten raus. Wir haben nicht viele Bücher. Drei solche Stapel gibt es. Dies hier sind die praktischen Bücher in denen man immer mal was nachsieht. Mein Lieblingsstapel. Die Bücher, die ich geschrieben habe sind ein anderer. Hier war ich einfach nur froh, dass ich kein großes volles Bücherregal bewegen musste. So, Internetproblem gelöst. Es gab mehr zu tun.
An diesem Morgen hatte der Klositz aufgegeben. Die Schrauben waren durchgerostet nach Generationen von Nachbarys. Das Schlimmste war die kaum-noch-da Plastikschraube an der Schraube. Ich musste es quasi reißen. Ich hab gefühlte Ewigkeiten mit der Schraube gekämpft. Ignoriert die Schramme. Beim Ausladen der Gartensachen in die Garage am Abend vorher hat mich die Garagentür angegriffen.
Die hintere Schraube war in Sekunden erledigt... Wie hat das je gehalten? Ich glaube noch nicht ganz, dass die neue vom Vermiety bessere Qualität hat, aber immerhin ist sie fest... Also sobald ich verstanden hatte, das Links/Rechts aus Perspektive der Wand beschriftet war. Ich bin doch keine Wand. Der Senkmechanismus klingt jetzt schon kaputt. Die wird nicht viele Runden Mietys halten. Uns wird die Brille durchhalten und besser als vorher ist es. Ich nehm das mal so.
Der Rest des Tages wurde mit einem gründlichen Frühjahrsputz verbracht. In der Mittagspause hab ich die Brennnesseln und Taubnesseln geputzt--ohne Anfassen natürlich. Hitze zerstört die Nesselzellen, da kann man sie dann ohne Sorge essen--und so lecker! Ich hab sie einfach auf Vollkornbrot serviert, aber da gibt es viele Optionen. Ich hab Brennnessel erst ein paar Mal gegessen, aber sie sind eigentlich zu gut um sie nicht öfter zu essen. Das ändere ich.
An dem Abend entschied ich ein Hörbuch anzumachen und mich um die Berge an Feldsalat und Spinat zu kümmern. Die Sonne ging vor dem Küchenfenster unter und für einen Moment schien die Welt in Ordnung.
Das ist ein recht ehrlicher Winkel meiner Küche. Es gibt immer was das geputzt oder erledigt werden muss. Die trockenen Brötchen wollen gekrumt werden. Die Oberfläche um die Kaffeemühle vermisst den Putzlappen. Ich hab in der Küche eigentlich immer Kopfhörer an, weil es sich eigentlich so anhört. Ja, nicht ideal. Moment, Lärm aus. Die Spülmaschine ist laut. Der Server ist laut. Selbst der Herd ist laut. Alles laut. Aber hey, die Aussicht ist schön und ich hab Kopfhörer.
Ich hab mich durch den Berg Feldsalat gegessen. Ich war vier Tage allein daheim und hab das fast alles allein gegessen. Die Pflanzen sahen wunderschön aus--und waren noch leckerer. Feldsalat ist eins meiner Lieblingsgrüns. Er bekommt noch Bonuspunkte, weil er im Winter wächst. Er ist dann auch noch einfach anzubauen. Ich zeigs euch im Herbst. Ich hab immer noch Hoffnung, dass ich bis dahin einen neuen Garten habe. Aber sonst halt im Fensterkasten. Ich nehme euch in beiden Fällen mit.
Es hat übrigens eine halbe Stunde gedauert, fertig zu werden. Und am nächsten Morgen war ich schon fleißig im nächsten Projekt. Selbst im Wartechaos gibt es viel zu tun.
So long, und danke, dass ihr da seid.