150 Besser als vorgefunden

written by Kate on in all garden year03

Der Frühling brachte endlosen Sonnenschein und so gut wie kein Wasser. Ich sehnte mich nach Gartensaison und Samen sähen. Aber auch solange wir noch nach einem neuen Garten und Zuhause suchen, gab es viel zu tun. Aber keine Sorge, es dauerte nicht lange bis ich eine Ausrede fand die Stunde zum Garten zu fahren.

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Über die vorherigen zwei Wochen hatte ich daheim an einem Projekt gearbeitet. Monatelang hatten wir nach einer Mietgarage gesucht, dann hatten wir endlich Glück: wir kauften eine Garage. Für den Preis von vier Monaten Garagenmiete besitzen wir nun eine Garage. Das Land gehört der Stadt. Eine Garage zu kaufen, wenn wir hier nicht bleiben wollen fühlt sich komisch an. Es war aber die wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung. Und ich durfte so ein paar Fähigkeiten auffrischen, die ich lange nicht genutzt hatte.

Aber selbst mit der Ablenkung der Garage wollte ich einfach nur in den Garten.

Kate hockt in ihrem Gewächshaus. Sie hebt Steine, die vorher als Beetkanten dienten auf einen Stapel in der hinteren Ecke.

Ich hatte tatsächliches Gärtnern auf dem Plan, aber erstmal etwas Tragen. Im Gartenhaus waren noch ein paar kleinere Sachen, also hab ich den Wagen gefüllt und den Kleinkram zum Auto gezogen. Der Wagen wollte nicht so ganz.

Die Sonne guckte immer mal aus den Wolken, also hab ich zu Arbeiten draußen gewechselt. Also, sobald ich den Wagen aus dem Gartenhaus gezwungen hatte.

Ich hatte Gegenstände an den Zaun gelehnt, also bin ich noch ein paar mehr Runden gelaufen. Pepper war etwas verwirrt vom Hin und Her. Ich hatte immer vorgehabt hier den Pfad zu ebnen, etwas weniger steil zu machen. Dazu werde ich wohl nicht mehr kommen.

Eines wird aber zum Glück so werden wie ich es mir versprach: Ich verlasse die Gärten in einem besseren Zustand als ich sie vorfand.

Ich sortiere mich so nach und nach durch die Gärten. Was will ich mitnehmen, was bleibt hier? Die grauen Steine sind perfekt für Beet- und Wegkanten. Die roten sind recht kaputt. Das Gewächshausbeet abzubauen fühlt sich sehr komisch an--vor allem weil ja noch Paprika drin sind. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das hier alles tot ist. Niemand hat im Winter gegossen.

Ich hab auch die Komposter abgebaut. Die sind so gar nicht hübsch, aber sie funktionieren. Wenn wir sie ersetzen, kann ich sie weitergeben. Wenn sie hierbleiben, werden sie vielleicht nie wieder genutzt.

Mein Waldgarten stand für mehr als ein Jahrzehnt leer. Und bisher will niemand die Gärten übernehmen. Ich bereite gleichzeitig auf eine Übernahme und jahrelangen Leerstand vor. Es hilft nicht, dass ich noch nicht weiß wie unser nächster Garten aussieht.

Ich hab den Kompost etwas ausgebreitet, damit keine großen Grashügel entstehen. Ich hätte sie gerne komplett platt gemacht, aber das Werkzeug ist schon weg. Muss so reichen. Wenigstens ist die Tierwelt hier recht vielfältig und ich bin mir sicher, ich ziehe keine Schar Ratten in die offenen Komposte.

Es war aber eine Chance Erde für meine Beerenbüsche zu sammeln. Es war noch nicht viel, aber es reichte. Bedenke, dass die Komposter komplett auf sich allein gestellt waren. Die Deckel waren abgefallen. Niemand wendete nichts. Ich musste also langsam kompostieren. Dafür sieht es echt gut aus.

Wessen Idee war es noch mal das Werkzeug zuerst mitzunehmen. Ach, meine, richtig. Ich hab die Komposterwände im Gewächshaus angelehnt. Ich packe alles so nah nach hier unten wie möglich. Wir geben den anderen Garten ein halbes Jahr früher ab, also bringe ich nach und nach alles hier runter. Gartentage werden viel Tragen beinhalten dieses Jahr.

Ich hatte genug Erde um den Karton zu füllen, der die beiden größten Johannisbeeren enthält. Ich hab inzwischen zwei große Kübel von einem Freundy gefunden, die die Johannisbeeren halten können. Wir bringen sie durch. Ich bin noch auf der Suche nach ein paar tropischeren Fruchtsamen für die Wohnung, aber die deutschen Mehrjährigen sehen gut aus.

Mehrjährige Pflanzen, also Pflanzen, die unsere Winter überleben und weiterwachsen, haben einen großen Vorteil: Sie gewöhnen sich an ihre Umgebung. Mit Einjährigen muss man Samen sammeln um die Eigenschaften zu behalten. Wenn man seine Beerenbüsche nicht in Kübeln eine Stunde von Zuhause hält, machen die auch kaum Arbeit. Etwas Zuschneiden, etwas Zuneigung statt Samen sammeln, lagern und die neue Generation anbauen.

Ich mulche die Kübel mit dem Stroh aus dem Gewächshaus, weil es so wenig regnet dieses Jahr. Wenn wir von Dürre zu Regenfluten umschwingen, kann ich es wieder rausholen. Aktuell hilft mulchen. Das Stroh erhöht die Temperatur der Erde und hält Wasser drin. Das ist schon das dritte Leben dieses Strohs. Nachbarn haben es mir weitergegeben und dann war es im Gewächshaus. Jetzt zerfällt es in diesen Kübeln.

Mulchen ist ein großer Teil vom Gartenglück. Kahle Erde ist unnatürlich und sollte vermieden werden. Wir reden bald noch viel mehr über Mulch und gesunde Böden, sowohl im Garten als auch auf dem Feld.

Mir blieb nur noch wenig Zeit an diesem Tag, also hab ich etwas hektisch den Rhababer ausgebuddelt (und deswegen nicht gefilmt.) Ich hab auch noch Feldsalat, Spinat, Brennesseln und Taubnesseln geerntet, aber das erzähle ich euch nächstes Mal.

So long und danke, dass ihr da seid. Ich bin so froh, dass ihr noch da seid. Youtube verlassen war schwer und hat mich mein minimales Einkommen gekostet. Es war dennoch die richtige Entscheidung.

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